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RISA Hutwerkstatt
RISA Hutwerkstatt AG
Zinsmattenstrasse 10 | 5607 Hägglingen
Schweiz
Tel. +41 56 624 20 40
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Der Zylinder
Die frühen Zylinder wurden noch aus hellgrauem oder hellbeigem Filz hergestellt, seltener aus schwarzem, und mit einem schmalen Band versehen. Nach 1830 kam der Chapeau Claque auf; in dieser Zeit wurde der Zylinder auch zum Reithut der Frau. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts galt diese Kopfbedeckung vor allem als eleganter Abendhut in schwarzer glänzender Seide und mit farbigem, meist rotem Futter. Der graue Zylinder war ein Tageshut für festliche Anlässe. Der Dorveille war ein an der Herrenmode orientierter zylinderförmiger Damenhut, der mit farbigen Bändern, Schleifen oder Bordüren versehen war.
Die Melone
Eine Melone ist ein steifer, abgerundeter Hut, der 1849 erstmals in Southwark, London, von den Hutmachern Thomas und William Bowler gefertigt wurde und im englischsprachigen Raum nach seinen Erfindern meistens Bowler heißt.
Der Homburger
Die Geschichte des Homburgers, oder Homburg, begann im Jahre 1882. Der britische Thronfloger Albert Edward Prince of Wales (späterer König Edward VII.) hat sich von der Homburger Hutfabrick Möckel einen Hut aus deren weichen Wollfilz fertigen lassen. Schnell wurde die Kopfbedeckung zum Trend.
STROH - u. ROSSHAAR - KUNST
Monika Schmied
Steinenbrünnen 7 | 3148 Lanzenhäusern
Schweiz
amschmied@bluewin.ch
Tel. +41 31 731 03 39
Zauberhafte Strohhüte
In der Biedermeierzeit waren Strohhüte aus Schweizer Produktion ein Exportschlager. Heute ist das Strohhutknüpfen ein seltenes Handwerk. Sie waren gewissermassen Habitués und schon an den letzten beiden Biedermeierfesten vertreten: Liselotte und Frédéric Helfer-Rupp zeigten dem Publikum das selten gewordene Handwerk des Strohflechtens und Strohknüpfens. Er arbeitete an seinen Biedermeier-Zylindern aus Stroh, sie war mit «Drähteln» – dem Herstellen von «Strohschnüerli» – beschäftigt. Vor zwei Jahren ist Frédéric Helfer gestorben. Seine Frau und seine Töchter Monique Millard-Helfer und Christine Huber-Helfer pflegen das seltene Handwerk aber weiterhin und geben ihr Know-how auch im Kurszentrum Ballenberg weiter.
Schweizer Exportschlager
Diese auch Röhrlihüte genannten Strohhüte waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein Schweizer Exportschlager. Rund eine Million Stück pro Jahr wurden in die ganze Welt exportiert. Zum «Hüetlen» gekommen ist die Familie Helfer durch Liselotte' s Hobby, dem Jodeln, das oft im Freien stattfindet. Nachdem die ganze Familie zwecks Sonnenschutz mit Strohhüten ausstaffiert worden war, interessierte sich Frédéric für das Canotierknüpfen und konnte es von einer betagten Frau, die als Kind in der Strohindustrie gearbeitet hatte, erlernen. Liselotte, die schon immer gerne Handarbeiten gemacht hatte, begann mit «Drähteln» und Agréments, kleine Strohverzierungen. Später wagte sie sich auch an Hüte. «Für einen Canotier rechnet man mit 20 Stunden Arbeitszeit, für einen Damenhut mit 30 Stunden und für einen Zylinder dürften es wohl einige mehr sein», sagt Liselotte Helfer. Sie hat noch nicht viel Erfahrung mit der Herstellung von Zylindern sammeln können, da diese stets die Domäne ihres Mannes gewesen sind. Die Hüte werden nur auf Bestellung angefertigt.
Sommerhit Strohhut
Die Arbeit mit dem Stroh erfordert viel Geduld, Erfahrung und Geschick. Mit Hilfe eines sogenannten «Hüetlerstöcklis» knüpft sie befeuchtete Strohhalme über einer Form zusammen. 2700 Knoten sind es pro Röhrlihut. Mit «Röhrli» sind übrigens Strohhalme gemeint. Ein Strohhut ist, besonders im Sommer, angenehmer als ein Filz- oder Stoffhut, weiss Liselotte Helfer. Ein wichtiger Faktor ist das Rohmaterial: Für hochwertige Stroharbeiten wird so genannter «Poppeliweizen» oder «Rouge de Gruyère» verwendet. Die Halme dieser Weizensorte werden nicht chemisch behandelt und können bis zwei Meter lang werden. Zur Verarbeitung zu Flecht- oder Knüpfarbeiten wird der oberste Teil des Halms verwendet. Damit sie nicht brechen, müssen die Halme befeuchtet werden.